Aktuelles Die KJE-Hilfe wird 50 Jahre

Das Gelände an der Krankenhausstr. 3 - lange Jahre die Heimat von Werkstatt, Integrationskindergarten und Sonderpädagogischer Tagesstätte

 

Unter den Leitgedanken „miteinander-füreinander“ stellt der Verein „Kinder-, Jugend- und Erwachsenenhilfe“ das Engagement in seinen Einrichtungen im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Menschen mit und ohne Behinderung sollen hier Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten finden, Hilfestellung zur individuellen Lebensbewältigung erhalten und entsprechend ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten ganzheitlich und individuell betreut, gefördert und begleitet werden.

Wir engagieren uns in diesem Bereich nun bereits seit 50 Jahren.

Im Dezember 1971 beschlossen engagierte Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis die Gründung eines Vereins mit dem Ziel, die Behindertenarbeit im Landkreis Garmisch-Partenkirchen aufzubauen und zu koordinieren. Am 10. Februar 1972 wurde der Verein auf Initiative von Herrn Alfred Heinle, in Anwesenheit von 11 weiteren Gründungsmitgliedern offiziell ins Leben gerufen. Herr Heinle war von der Gründung bis zum Jahr 2019 Vorsitzender des Vereins.

Als Förderverein gegründet, unterstützte der „Kinder- und Jugendhilfe e.V.“, wie er damals hieß, den Caritasverband der Erzdiözese München und Freising beim Aufbau der Sonderpädagogischen Tagesstätte mit Vorschule und der Werkstatt für Behinderte.

Die „beschützende Werkstatt für Behinderte“ nahm am 8. Januar 1973 mit drei behinderten Mitarbeitern ihren Betrieb auf. Am 1. Januar 1975 übernahm der Verein nun seine erste Trägerschaft, die für die „Werkstatt für Behinderte“. 25 Menschen mit Behinderung besuchten zu diesem Zeitpunkt die Einrichtung. Im Jahr 1977 erwarb der Verein das „Wohnhaus an der Kanker“ mit 13 Plätzen und am 1. Januar 1982 ging die Trägerschaft für die Sonderpädagogische Tagesstätte mit 45 Plätzen in die Hände des Vereins über.

Im selben Jahr wurde das „Wohnhaus am Wehr“ mit 9 Plätzen erworben. Im Januar 1985 begann der Integrationskindergarten seine Arbeit mit damals 23 Kindern und im selben Jahr zog die Sonderpägogische Tagesstätte in das neu erbaute Schulgebäude in Farchant um. Auch der Vereinsname wurde auf der Mitgliederversammlung in diesem Jahr in „Kinder-, Jugend- und Erwachsenenhilfe e.V.“ geändert.

Der Startschuss für die Heilpädagogische Tagesstätte in Murnau fiel im Januar 1986 zunächst als Außengruppe der Tagesstätte Farchant, ab 1987 dann mit der Inbetriebnahme der zweiten Gruppe als eigenständige Einrichtung. Der zweite Integrationskindergarten in der Krankenhausstraße startete ebenfalls im Jahr 1986 und wurde im Juni 1990 als eigene Einrichtung mit zwei Gruppen eingeweiht. Die Grundsteinlegung für das „Wohnhaus im Ficht“ erfolgte am 18. Juli 1992 zusammen mit der 20-Jahrfeier des Vereins in Anwesenheit der damaligen Bundestagsabgeordneten Michaela Geiger. Im Juli 1997 schließlich zog die Heilpädagogische Tagesstätte in Murnau auf das Kemmelgelände um. Im Jahr 1998 nahm der Verein dort den Betrieb einer Regelhortgruppe, dem „Kemmel-Kinderhort“, auf.

Nach langen Jahren der Suche und spannenden Verhandlungen konnten wir am 30. März und 5. Dezember 2000 die benötigten Grundstücke an der heutigen Dompfaffstr. 3 für den Neubau der Werdenfelser Werkstätten erwerben. Nach dem Spatenstich im Mai 2001, dem Richtfest im Oktober 2001 und dem Umzug im Oktober 2002 feierten wir die Einweihung zusammen mit dem 30-jährigen Vereinsjubiläum am 3. Mai 2003. Auch bei diesem Projekt bekamen wir wieder eine großartige Unterstützung durch die Bevölkerung des Landkreises – rund 1 Mio. DM an Spenden erbrachte die Aktion „Kette der helfenden Hände“ von Tagblatt und Radio Oberland.

Die lange Warteliste für einen Wohnheimplatz forderte zum Jahrtausendwechsel erneut unser Engagement heraus. Nach langjährigen Klärungsprozessen und wieder einmal der Suche nach dem geeigneten Grundstück gründeten im März 2006 15 hartnäckige Eltern zusammen mit der KJE-Hilfe die Haus Martinswinkel GmbH & Co KG um ein neues Wohnhaus für Menschen mit Behinderung in der Dompfaffstr. 2 mit 16 Plätzen zu errichten. Im Februar 2009 schließlich konnte das neue Wohnhaus nach einjähriger Bauzeit in Betrieb gehen.

Platzmangel war auch in unserer Heilpädagogischen Tagesstätte in Farchant der Grund entsprechende Bauaktivitäten anzustoßen. Seit 1985 an diesem Standort, waren sowohl das Sonderpädagogische Förderzentrum als auch die Tagesstätte mittlerweile am Ende ihrer räumlichen Kapazitäten angelangt. Der Landkreis errichtete am selben Gelände ein Solitärgebäude in das unsere Tagesstätte als Mieter im Herbst 2009 eingezogen ist. Die Einweihung der um eine Gruppe vergrößerten Einrichtung erfolgte am 30. Oktober 2009.

„Was lange währt, wird endlich gut“ – nach 11 Jahren Vorbereitung, Planung und hartnäckigster Verhandlungen konnten wir nun endlich den Neubau unseres Integrationskindergartens realisieren. Nach dem Spatenstich im März 2012 und dem Richtfest am 8. August 2012 erfolgte die Einweihung des neuen Gebäudes am 27. Juli 2013. Auch bei diesem Projekt bekamen wir wieder eine großartige Unterstützung von außen. Die Weihnachtsaktion des Garmisch-Partenkirchner Tagblattes in Zusammenarbeit mit der Bürgerstiftung, die Pater-Rupert-Mayer-Stiftung und Sternstunden e.V. engagierten sich in großartiger Art und Weise.

Unser Wohnhaus an der Kanker erfüllte nicht mehr die baulichen Voraussetzungen für einen ordnungsgemäßen Betrieb und wieder einmal gab es eine lange Warteliste für einen Wohnheimplatz. Der Vorstand beschloss daher den Bau eines neuen Wohnhauses an der Dompfaffstraße. Im Dezember 2015 erbringt die Spendenaktion des Garmisch-Partenkirchner Tagblattes und der Bürgerstiftung 80.000 € für einen Neubau. Am 19. September 2016 erfolgte der Spatenstich für das neue Wohnhaus mit 24 Plätzen. Die Einweihung des neuen Gebäudes, das nun auch die Heimat für die Geschäftsstelle des Vereins wurde, erfolgte am 22. September 2018.

Im September 2016 wurde der KJE-Hort in Murnau um eine auf insgesamt zwei Gruppen erweitert und am 1. Dezember 2016 startete die neue Außenarbeitsgruppe der Werdenfelser Werkstätten „WWZentral“. In der Hauptstraße 60-64 entstehen 20 neue Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer Behinderung.

Am 20. Juli 2019 werden der Gründer der KJE, Herr Prof. Alfred Heinle und zwei ebefalls langjährige Vorstandsmitglieder, Herr Hans Wieland und Herr Horst Demmelmayr, aus der Vorstandschaft des Vereins verabschiedet. Herr Prof. Heinle wurde für seine Verdienste mit der Ehrenbürgerwürde der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen ausgezeichnet. Herr Wieland wurde mit der Landkreisplakette und der Goldenen Bürgerplakette der Marktgemeinde geehrt und Herr Demmelmayr ebenfalls mit der Landkreisplakette und der Goldenen Ehrennadel der Marktgemeinde.

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